Als Ergotherapeut ist man in einem spannenden und vielseitigen Beruf tätig. Die möglichen Arbeitsfelder reichen von Kliniken, Pflegeheim, Behinderteneinrichtungen und Kindergärten bis hin zu Ergotherapie-Praxen – entsprechend breit ist die Gehaltsspanne. Einfluss auf das Gehalt als Ergotherapeut / Ergotherapeutin haben Faktoren wie Region, Tarifbindung, Qualifikationen, Berufserfahrung und Verantwortung. Hier erfahren Sie mehr!
„Was verdienen Ergotherapeuten?“, ist eine häufig gestellte Frage. Statistiken geben Auskunft über den sogenannten Mittelwert (Median). Dieser bezeichnet den Punkt, an dem es genauso viele höhere wie geringere Einkommen gibt. Manchmal wird auch die Gehaltsspanne angegeben – insbesondere bei Jobportalen. Dabei sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass das individuelle Gehalt durch viele Kriterien beeinflusst wird, u. a. dem Aufgabenbereich, der Qualifikation und Erfahrung.
Die Bundesagentur für Arbeit1 gibt das mittlere Ergotherapeuten-Gehalt in Deutschland im Jahr 2024 mit 3.119 Euro brutto an. Dieser Wert wurde anhand der Sozialversicherungsmeldungen ermittelt. Ein Viertel aller Ergotherapeutinnen und Therapeuten verdient bis zu 2.743 Euro, ein Viertel verdient mehr als 3.837 Euro.
Wie viel Geld Ergotherapeuten nach der Ausbildung und im Verlauf der Karriere verdienen, kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. Die höchsten Gehälter werden in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg gezahlt, danach folgen Schleswig-Holstein und Bayern. Das mittlere Gehalt liegt in Bayern bei 3.358 Euro und damit deutlich über dem allgemeinen Median.
Meist kann man im öffentlichen Dienst sowie in großen Einrichtungen mit Tarifbindung besser verdienen als in einer kleinen Ergotherapie-Praxis, die nicht tarifgebunden ist. Auch die Gehaltsaussichten und Aufstiegschancen sind meist besser. Zudem locken Kliniken und Rehaeinrichtungen mit zahlreichen Benefits und Arbeitgeberleistungen, die man bei der Wahl des Arbeitgebers nicht vernachlässigen sollte.
Die Bandbreite ist enorm – jährliche Weiterbildungsbudgets, betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsmanagement, Teamevents und kostengünstiges Laden des E-Autos auf dem Firmengelände sind nur einige davon. In einer großen Klinik oder einem überregionalen Pflegekonzern hat man meist gute Gehaltsausichten und in einigen sogar mehr Zeit für die Arbeit mit Patienten, was zu einer hohen Arbeitszufriedenheit beitragen kann.
Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) gilt bei öffentlichen Trägern wie kommunalen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Private Rehakliniken und Einrichtungen im Gesundheitswesen orientieren sich vielfach an den Entgeltgruppen des TVöD und bieten manchmal sogenannte Haustarife. Grundsätzlich sind sie nicht an Tarifverträge gebunden, was bedeutet, dass das Ergotherapie-Gehalt individuell verhandelt werden kann und muss. An Universitätskliniken oder beim Polizeiärztlichen Dienst ist man an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) gebunden. Kirchliche Träger haben eigene Tarifwerke.
Das Bruttogehalt für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu zählen Bundesland und Region, Tarifbindung, individuelle Berufserfahrung und Qualifikation. Was man netto verdient, ist unter anderem eine Frage der Steuerklasse und der Freibeträge.
Große Unternehmen bieten Ergotherapeuten oft ein attraktiveres Gehalt als kleinere Arbeitgeber. Auch öffentliche und kirchliche Träger zahlen in ihren Einrichtungen in der Regel bessere Gehälter entsprechend den Tarifvereinbarungen.
Es gibt große Unterschiede zwischen Bundesländern und Regionen. Meist ist der Verdienst in der Stadt besser als auf dem Land. Allerdings muss man in größeren Städten auch mit höheren Lebenshaltungskosten kalkulieren, sodass das Gehaltsplus schnell aufgebraucht sein kann.
Mit zunehmender Erfahrung im Beruf als Ergotherapeut steigt in der Regel auch das Gehalt. Wer tariflich vergütet wird, kann sich regelmäßig über eine automatische Höherstufung freuen. Mehr Gehalt kann es auch bei Zusatzqualifikationen, einer Aufstiegsweiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen oder nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium im Bereich Ergotherapie geben. Diese qualifizieren für verantwortungsvollere und übergeordnete Aufgaben, die entsprechend bezahlt werden. Hier sind auch Gehälter von über 4.000 Euro brutto pro Monat möglich.
Bei einem tarifgebundenen Vertrag verdient man als Ergotherapeut meist besser. Ohne Tarifbindung muss man mit dem Arbeitgeber individuell verhandeln. Hier kommt es auf das Verhandlungsgeschick und die Argumentation des Einzelnen an. Man kann z. B. mit besonderen Qualifikationen argumentieren, um ein gutes Gehalt zu bekommen.
Eine höhere Qualifikation und Spezialisierung sind gute Argumente in Gehaltsverhandlungen und bei der Jobsuche. Um up to date im Beruf zu bleiben, künftige Herausforderungen zu bewältigen und auf der Karriereleiter aufzusteigen, ist Weiterbildung daher unverzichtbar.
Neben einem leistungsgerechten Gehalt bekommen Ergotherapeuten ein jährliches Fortbildungsbudget sowie 5 Tage zusätzlichen Weiterbildungsurlaub. Darüber hinaus gibt es eine attraktive Altersvorsorge, ein kostenloses Gesundheitsmanagement sowie Corporate Benefits bei Kooperationspartnern. Natürlich kann man auch günstig E-Bikes leasen – sogar für den Partner bzw. die Partnerin. Wer mit dem E-Auto zur Arbeit fährt, kann dieses an E-Ladesäulen auf dem Gelände kostengünstig aufladen.
Das Arbeitsklima ist wertschätzend, herzlich, konstruktiv und zeichnet sich durch flache Hierarchien aus. Hier kann man sich schnell zuhause fühlen. Überdies wird Wert auf eine gute Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeitmodelle gelegt. Die Aufgaben sind abwechslungsreich und die Entwicklungsmöglichkeiten exzellent. Im Jahr 2023 hat das Unternehmen die Auszeichnung „Top-Job-Arbeitgeber“ erhalten.
Voll- und Teilzeitmodelle, die Ihren Bedürfnissen entsprechen.
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Arbeitgeber unterstützen in der Regel fachliche Weiterbildungen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Manche fördern nur einzelne Maßnahmen, andere beteiligen sich mit Freistellungen und Kostenübernahmen auch an länger dauernden Weiterbildungen wie z. B. IHK-geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen oder sogar einem berufsbegleitenden Studium zum Bachelor of Science in Evidenzbasierter Ergotherapie .
Mit dem nötigen Unternehmergeist kann man sich selbstständig machen und eine eigene Praxis eröffnen. Hilfreich ist es, wenn man zuvor ein gutes Netzwerk aufgebaut hat, gut in der Akquise ist und bereit, sich mit betriebswirtschaftlichen und steuerrechtlichen Themen auseinanderzusetzen. Wer ein hohes Sicherheitsbedürfnis hat, ein festes Einkommen und feste Arbeitszeiten schätzt ist im Angestelltenverhältnis vermutlich besser aufgehoben. Überdies muss man als Selbstständiger Fortbildungen selbst finanzieren, im Angestelltenverhältnis beteiligt sich der Arbeitgeber meist an den Kosten. Was zählt, ist also nicht nur das Durchschnittsgehalt.
1 Bundesagentur für Arbeit: „Ergotherapeutin“, https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/8774 (Letzter Aufruf: 21.08.24)
2 Bundesministerium des Inneren und für Heimat: „Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) – Besonderer Teil BBiG“, zuletzt geändert durch Änderungstarifvertrag Nr. 13 vom 22. April 2023, https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/tarifvertraege/auszubildende_bbig.pdf;jsessionid=AAF6C0B5F86DB4D9AA02F1008D6DE362.live881?__blob=publicationFile&v=11 (Letzter Aufruf: 21.08.24)
3 AUBI-plus: „Ergotherapeut Gehalt“, https://www.aubi-plus.de/berufe/ergotherapeut-ergotherapeutin-265/gehalt/ (Letzter Aufruf: 21.08.24)
