Fr. Drexler
Ergotherapeutin

Interview, geführt am 25.06.2023

 

Wie lange sind Sie schon beim Rehabilitationszentrum Bad Kötzting?

 

Ich arbeite seit 4 Jahren hier. Dies ist meine zweite Stelle nach der Ausbildung.

 

Wie sind Sie damals auf die Stellenangebote des Rehabilitationszentrums aufmerksam geworden?

 

Ich habe hier vor meiner Ausbildung ein Praktikum gemacht. Nach der Ausbildung habe ich erst in einem anderen Bereich gearbeitet. Nachdem ich dort gekündigt hatte, habe ich direkt eine Bewerbung an die Klinik geschickt, da ich hier sehr positive Erfahrungen gesammelt habe. Der Chef hat sich sehr schnell zurückgemeldet. So musste ich keine weiteren Bewerbungen schreiben.

 

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie so lange dabei sind?

 

Ich finde, das Arbeiten hier macht wirklich Spaß. Es ist eine wunderschöne Zusammenarbeit mit allen Therapeuten. Alles läuft sehr harmonisch im Team. Wir unternehmen auch ganz viel miteinander und gehen zum Beispiel mal Bowlen. Das ist das Wichtigste für mich, dass man gerne mit den Kollegen zusammen ist. Wenn wir Probleme haben, z. B. mit Patienten oder im Team, kann man sich auf jeden verlassen. Jeder hilft einem. Wir hatten mal eine Patientin, die Hilfe beim Aufstehen benötigte, aber Angst hatte, mit einer Frau aufzustehen. Dann haben wir die Männer von der Physio gefragt und die haben uns unterstützt. Wir machen hier alles miteinander.

 

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job besonders gut?

 

Mir gefällt besonders die Zusammenarbeit. Ich mag meine Arbeitskollegen, meine Mädels, wir sind ein zusammengeschweißtes Team. Ich gehe jeden Tag gerne an die Arbeit, weil es harmoniert und jeder sich auf den anderen verlassen kann. Wir haben hier in der Klinik auch sehr nette Patienten, die einem viel zurückgeben.

 

Wie ist das Team von der Altersstruktur her?

 

Das Team ist sehr jung, zwischen 18 und 28 Jahren. Wir haben eine ältere Kollegin, die 50 Jahre alt ist, unsere „Ergomami“. Bei uns ist jeder von Anfang an mit dabei. Wir haben ja auch viele Praktikanten, die gleich integriert werden.

 

Sind die Aufgaben für Berufseinsteiger und Erfahrene interessant?

 

Als Berufseinsteiger kann man hier sehr viel lernen, weil man viele unterschiedliche Patienten hat. Man sieht Krankheitsbilder, die man in der Praxis nicht oft sieht und kann ganz viele Erfahrungen sammeln und von den Kollegen lernen. Auch unsere „Ergomami“ können wir jederzeit fragen.

 

In welchen Bereichen konnten Sie sich beruflich weiterentwickeln?

 

Ich habe viele Fortbildungen gemacht und konnte meine eigenen Techniken weiterentwickeln. Seit 2022 bin ich Abteilungsleitung. Das war erstmal ein Wurf ins kalte Wasser, weil ich damals noch nicht so selbstbewusst war. Aber je mehr man mit den Patienten arbeitet, desto mehr Selbstbewusstsein bekommt man.

 

Welche Arbeitgeberleistungen schätzen Sie besonders?

 

Das Positivste ist, dass man von allen Seiten unterstützt wird, zum Beispiel, wenn man Ideen einbringen will oder eine Fortbildung machen möchte. Wir haben eine hohe Eigenständigkeit und können frei arbeiten. Wir bekommen viel Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht. Unseren neuen Therapieraum konnten wir so gestalten, wie es für uns richtig war und auch das Therapiematerial selbst bestellen, das wir für die Arbeit brauchen. Wenn es Probleme gibt, z. B. mit Dienstplänen, können wir selbstständig umplanen.

 

Was unterscheidet die Arbeit im Rehazentrum Bad Kötzting von anderen Kliniken?

 

Das kann ich selbst nicht beschreiben. Ich kann aber sagen, was uns die Patienten mitteilen. Wir bekommen oft zu hören, dass sie noch nie so ein freundliches und liebevolles Team wie im Rehazentrum Bad Kötzting erlebt haben. Das sagen viele, die auch schon woanders eine Reha gemacht haben.

 

Wenn Sie die Unternehmenskultur mit drei Begriffen beschreiben sollten, welche wären das?

 

Hilfsbereitschaft, spaßiger Arbeitsalltag, respektvoll, jeder wir akzeptiert

 

Typischer Arbeitsalltag

 

  • 7.30 Uhr Arbeitsbeginn
  • 7.30-8.30 Uhr Wasch- und Anziehtraining mit Patienten, die Unterstützung benötigen
  • 8.30 Uhr Beginn der Therapien im Halbstundentakt,
  • 1 Stunde Mittagspause, meist auf dem sonnigen Balkon
  • Anschließend Dokumentationen und weitere Therapien
  • 16.30 Uhr Feierabend

 

Welche Sportart repräsentiert das Miteinander/Arbeitsklima des Rehazentrums Bad Kötzting besonders gut?

 

Kanufahren. Ich sage schon seit Jahren, wir müssten mal mit allen Kanufahren. Einer rudert auf der einen Seite, der andere auf der anderen. Man muss gut miteinander harmonieren und einander helfen, um voranzukommen.

 

Was ist noch wichtig zu wissen?

 

Ich kann nur jedem ans Herz legen, dass er sich die Arbeit und Zusammenarbeit hier anschaut. Besonders interessant ist auch der Bereich Neurologie, weil hier jeder Patient andere Herausforderungen hat. Von hundert MS-Patienten ist keiner gleich. Bei der Orthopädie hat man mehr Aufgaben, die sich ähneln und wiederholen. Ich gehe jeden Tag gerne an die Arbeit.

 

Vielen Dank für das Interview!